EM im Paratriathlon in Polen

Die Teilnahme an der Europameisterschaft der Paratriathleten im polnischen Olszytn hatte sich Wolfgang Probst anders vorgestellt. Dafür sorgte neben den seit Wochen bestehenden Rückenproblemen u.a. eine Neuklassifizierung, durch die der Marathoni von der bisherigen Klasse PTS 4 in die unterste Wettkampfklasse PTS 5 eingestuft wurde.

In der bisherigen Klasse PTS4, in der sich Athleten mit moderaten Beeinträchtigungen messen, konnte man bei einem perfekten Rennen noch auf eine gute Platzierung hoffen. Doch vor der EM in Olsztyn wurde nach ausgiebiger Begutachtung durch die Klassifizierer eine Neueinstufung in die PTS 5 vorgenommen. Dort sind die stärksten Sportler mit den laut Reglement mildesten Handicaps vertreten. Auch der Teamkamerad und  Paralympicssieger Martin Schulz.

„Das war eine negative Überraschung. Damit hat man nicht gerechnet. Somit war es neben dem extrem schlechten Wetter schon schwer sich noch entsprechend zu motivieren, da es kaum zu einer Top-Ten-Platzierung reichen dürfte," so Wolfgang.

Erschwerend kam hinzu, dass die Wettkampfleitung 1 Std. vorm Start entschied, aus dem Triathlon einen Duathlon zu machen. Bei 14 Grad Wasser und 8 Grad Lufttemperatur am Samstagmorgen war ein regulärer Triathlon nicht zu verantworten. Insoweit war die Entscheidung sicher richtig. Und so mussten die Athleten zwei Mal auf die Laufstrecke und einmal aufs Rad. "Für Leute mit meinem kaputten Fahrgestell alles andere als optimal."

Es ging darum, sein eigenes Tempo in beiden Läufen und auf der Radstrecke zu finden, die aufgrund der zusätzlichen Laufstrecke noch gekürzt wurde. Auf der teilweise nassen Radstrecke mit Windböen von bis zu 50 km/h musste hochkonzentriert gefahren werden, um in den Wendepunkten Stürze zu vermeiden.

Mit Platz 12 bei der EM wurde damit die Vorgabe von Bundestrainer Tom Kosmehl in der neuen Startklasse erreicht. Bei den Paratriathleten holte Martin Schulz zum 10. Mal in Folge den Europameistertitel und Elke van Engelen den Platz 3.

Bei der ebenso stattfindenden EM in der Elite und der U 23 konnte das deutsche Team insgesamt 8 Medaillien, darunter 5 Europameistertitel gewinnen. Schön war für alle Teilnehmenden das Wettkampfgeschehen auf internationaler Ebene und vor allem auch mit Beteiligung ukrainischer Sportler.

Hier geht´s noch zum Bericht der WN: Wie ein Schlag in die Magengrube (wn.de)