Brocken-Marathon

Bereits zum 40. Mal fand im Rahmen des Harz-Gebirgslaufes der Brocken-Marathon in Wernigerode statt. In diesem Jahr neben den 1.000 weiteren Läufern auch mit Rolf Ebbing und Tom Köhler vom Marathon Steinfurt.
Dieser Lauf zieht jährlich besonders hartgesottene Läufer zum höchsten Berg Norddeutschlands. Die besondere Herausforderung ist zum einen das Höhenprofil. Die Läufer müssen nach rund 7 Kilometern welliger Strecke auf direktem Weg zum Gipfel des Brockens, den man dort nach insgesamt 19 Kilometern erreicht. Dann geht es fast ausschließlich bergab, nur noch unterbrochen von zwei überraschend steilen Anstiegen, bis man nach 42,2 Kilometern wieder Wernigerode erreicht. Zum anderen ist aber das Wetter bekanntermaßen auf dem Brocken oft sehr ungemütlich.
In diesem Jahr lockten aber die schon fast sommerlichen Temperaturen und strahlender Sonnenschein auch die beiden Marathonis in den Harz. Gut vorbereitet auf die teils sehr matschigen und ausgewaschenen Wege liefen Rolf Ebbing und Tom Köhler von Anfang an getrennt, um so individuell immer das perfekte Tempo für sich zu finden.
Ein besonderes Erlebnis für die beiden Läufer war der Anstieg direkt drei Kilometer vor dem Gipfel. Hier wurden bei noch recht milden Temperaturen Schutzwesten verteilt. Wenige hundert Meter später wurde jedem auch sofort klar, warum das nötig war. Aus heiterem Himmel herrschte orkanartiger Wind und man durchlief die schnell ziehenden Wolken. Nur wenige Meter nach dem höchsten Punkt klarte es wieder auf und die ca. 100 Kilometer weite Fernsicht beeindruckte jeden Läufer. Und dann ging es im Eiltempo bergab. Entgegen der weitläufigen Meinung, dass der Anstieg die Herausforderung darstellt, wird hier eines Besseren belehrt. Die verbleibenden 23 Kilometer nur zu „hämmern“ ist eine enorme Belastung für Gelenke, Muskulatur und Konzentration.
Tom Köhler erreichte nach 4:02 Stunden als insgesamt 165. überglücklich das Ziel. Rolf Ebbing befand sich auch auf einem guten Weg, das Ziel ebenfalls unter fünf Stunden zu erreichen. Doch unglücklicherweise stürzte er genau drei Kilometer vor dem Ziel und erlitt eine Schultergelenkssprengung. Für ihn gab es aber überhaupt keinen Grund den Marathon abzubrechen und lief trotz starker Schmerzen weiter. Nach 5:01 Stunden finishte er als 543. und wurde dann erstmal medizinisch versorgt.
Der Sturz und die Folgen trüben die Freude der beiden Marathonis über die Leistungen nur wenig, da der Brocken-Marathon ein ganz besonderes Erlebnis war.