300 € für Kili 24

Mit einem großen Scheck unterm Arm machten sich jetzt Vorstandsmitglieder von Marathon Steinfurt auf den Weg nach Havixbeck, um dem Vereinsmitglied Michael Fehmer bei seiner Spendenaktion „Kili24“ zu unterstützen.
„Kili24“ ist eigentlich nur die Kurzform von: Den Kilimandscharo in 24 Stunden einmal hoch und wieder runter.
Afrika, Tansania und der Kilimandscharo, der mit 5895 Metern höchste Berg von Afrika, fasziniert viele Menschen auf der Welt und auch Michael Fehmer hat das Land gepackt, die Menschen und im Besonderen die Kinder. Und so hatten sich Michael Fehmer und sein langjähriger Freund Joachim Wechner, beides ausgewiesene Sport-Asse, das Ziel gesetzt, für den Auf- und Abstieg des Kilimandscharo nur 24 Stunden zu benötigen. Eine symbolträchtige Angelegenheit, denn pro Stunde wollten sie insgesamt 1.000 € an Spenden sammeln. Mit insgesamt 24.000 € soll eine Schule für 90 Kinder in einem Massai-Gebiet, circa 100 Kilometer vom Kilimandscharo entfernt, gebaut werden. Derzeit werden die Kinder nur von einem Zeltdach während des Unterrichts geschützt.
Als die Marathonis dann bei Michael Fehmer im Wohnzimmer saßen und er mit leuchtenden Augen von seinen Erlebnissen in Afrika und der Besteigung erzählte, konnten alle seine Begeisterung spüren und auch selbst ein bisschen den Kilimandscharo mitbesteigen.
Innerhalb von drei Wochen war die dreier Gruppe aus Michael Fehmer, Joachim Wechner und dem Afrikaner Elineema Sadikiell zweimal ganz oben. Die erste Besteigung diente auch zur Gewöhnung an die Höhe und zum Kennenlernen des Berges. „Wir wurden oben mit einer unfassbar schönen Aussicht belohnt“, erzählte Fehmer. Und bei der zweiten Besteigung kam es dann darauf an, das gesetzte Ziel zu erreichen. Die Bedingungen beim Probeaufstieg über mehrere Tage waren optimal, aber dann schlug des Wetter kurz vor dem 24-Stunden-Aufstieg um. Und immer wieder haben sie sich gefragt, ob sie abbrechen sollten. Aber jetzt so kurz vor dem Ziel aufgeben? Nein! In dem Zusammenhang spricht Michael Fehmer auch von einem „kalkulierbaren Risiko“. Und besonders wichtig sei neben der körperlichen Verfassung auch die seelische und mentale Stärke, um so einen Kraftakt zu bewältigen. Und ganz besonders wichtig für ihn sei die Familie im Hintergrund, ohne sie würde das überhaupt nicht funktionieren.
Bei 3800 Metern lag die Frostgrenze und da hat sich das Trio umgezogen. „In kurzer Hose und T-Shirt waren wir nämlich am Mittag bei 1700 Metern gestartet“, so berichtete Fehmer.
Auf 4700 Metern Höhe waren sie dann nicht mehr sicher, ob es überhaupt weitergeht. Zwei Stunden Pause hatten sie in der Kibo-Hütte eingeplant, um für die letzten Meter zum Gipfel nochmal Kraft zu tanken. Schlafen ging nicht, aber wenigstens die Beine hochlegen. Und als dann doch eine Gruppe zum Gipfel aufbrach, schauten alle gebannt in die Nacht. Warteten gespannt darauf, ob die Lichtkegel der Stirnlampen umdrehten und wieder zur Hütte zurückkamen oder doch weiter zum Gipfel gingen. Sie kamen nicht zurück! Und dann starteten auch sie zur letzten Etappe.
Marathonläufe oder Radrennen, alles hätte er schon mitgemacht, erklärte Fehmer den Marathonis, aber der Kraftakt in Tansania war etwas ganz anderes. Total erschöpft, sowohl körperlich als auch mental, sei er danach gewesen.
Mittlerweile ist er aber schon wieder voller Tatendrang, denn die 24.000 € für den Bau der Schule sind gespendet worden. Das Gebäude wird gebaut und im Sommer geht’s zur Einweihung wieder nach Tansania. Und am liebsten mit Frau und Kindern.
Auch Marathon Steinfurt wollte sich bei dieser tollen Spendenaktion seines Vereinsmitglieds beteiligen. Und so gingen alle Einnahmen und Spenden vom Vortragsabend von Günter Liegmann, der den Marathonis im Februar von seinem Deutschlandlauf über 1800 Kilometer quer durch Deutschland berichtete, in voller Höhe an „Kili24“. Vom Verein wurde der Betrag dann noch auf den vollen Betrag von 300 € aufgerundet.