Einmal quer durch Afrika mit Fritz u. Max Sitte!

Wie bekommt man im Nirgendwo von Afrika die neuen Laufschuhe geliefert, wenn man gerade den Kontinent laufend durchquert? Diese Frage stellte sich u.a. den Brüdern Fritz und Max Sitte, als sie im vergangenen Jahr von Cap Town in Südafrika bis nach Tanger ganz im Norden unterwegs waren. Fritz ist gelaufen und Max hat ihn als fahrenden „Packesel“ und Verpflegungsstation auf dem Rad begleitet. An 242 Tagen über 10.000 Kilometer, pro Tag also mindestens einen Marathon.
Da Fritz und Max Sitte Mitglieder von Marathon Steinfurt sind, wurden sie gemeinsam mit dem SV Olympia Borghorst eingeladen, den Mitgliedern beider Vereine von ihrer Tour durch Afrika, ihren Erlebnissen, ihren vielen Begegnungen und dem Kontinent zu berichten.
Es war schon eine verrückte Idee, einmal quer durch Afrika zu laufen bzw. mit dem Rad zu fahren. Besonders wenn Fritz noch nie 60 Kilometer am Tag gelaufen und Max noch nie so viele Kilometer mit dem Rad gefahren ist. Zuerst sollte es im Jahr 2023 ein Weltrekordversuch auf der Strecke von Cap Town bis Kairo werden, wie Fritz den fast vierzig Anwesenden erklärte, der aber schon nach 22 Tagen abgebrochen werden musste. Seine Hüfte hielt dieses Tagespensum nicht aus und der tägliche Druck, die Kilometer abzuspulen, machte beiden auch zu schaffen.
2024 starteten Fritz und Max dann zum zweiten Mal und diesmal aber ohne Weltrekordversuch und ohne „wir müssen heute noch X Kilometer schaffen“. Sie lernten viele hilfsbereite Menschen auf der langen Strecke kennen. Menschen, auf die sie gehofft hatten und sie dort auch fanden. Wenn mal kein Wasser mehr da war, das war bei über 40 Grad überlebenswichtig und 10 Liter pro Tag war dann auch nicht viel, hielt plötzlich ein Auto und ihnen wurden Wasserflaschen oder auch mal frisches Obst gereicht. Sie wurden von fremden Menschen eingeladen dort zu essen und zu schlafen. Sie erlebten grenzenlose Gastfreundschaft. Durch das Laufen und Radfahren haben sie Afrika, mit den Menschen, den vielen Tiere und unterschiedlichen Landschaften, ganz anders wahrgenommen.

Und jetzt nochmal zurück zu den Laufschuhen. Fritz benötigte im Laufe der Zeit insgesamt 13 Paar Schuhe und die mussten ja immer irgendwie an die Laufstrecke kommen. Die offizielle Paketzustellung war zu teuer, deshalb wurde der kleine Schuhkarton über viele Stationen und von fremden Menschen quer durch Afrika transportiert. Er sollte dann an einer bestimmten Bushaltestelle im Nirgendwo abgelegt werden. Fritz und Max waren bis zuletzt skeptisch, ob die Schuhe dort wirklich ankommen würden. Aber als sie die Bushaltestelle erreichten, lag der Schuhkarton mit den neuen Schuhen schon da und wartete auf die Abholung….

Zwei Brüder ohne Begleitauto einmal durch Afrika! Insgesamt 242 Tage. Fritz hat 12 Millionen Schritte gelaufen und die 13 Paar Laufschuhe „durchgelaufen“.
Aber eins haben sich beide auf dieser Reise gegönnt: Zwei Zelte, damit jeder abends seinen eigenen Rückzugsort hatte. Und das war auch gut so.

Es war anstrengend und herausfordernd, aber den schmerzhaften Teil vergisst man lt. Fritz ganz schnell und erinnert sich dafür an die unfassbar schönen Momente, die man in der Zeit in Afrika erlebt hat. Und wer diese Momente auch nacherleben bzw. nachlesen möchte, kann dies in einem demnächst erscheinenden Buch tun.